Fußballfotografie: Beachte diese Tipps

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Fussballfotografie Tipps und Tricks

Fußball ist Bewegung, Emotion und Geschwindigkeit – und genau das macht die Fotografie auf dem Spielfeld so spannend. Wenn du lernst, das Spiel zu lesen und perfekt zu timen, entstehen beeindruckende Aufnahmen, die nicht nur die Aktion, sondern auch die Stimmung transportieren.
In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen und zeige dir, worauf du als Amateurfotograf achten solltest, um deine Fußballbilder auf das nächste Level zu bringen.

Positionierung am Spielfeldrand

Prüfe vor dem Spiel unbedingt, wo du dich als Fotograf positionieren darfst. Bei Fussballspielen in unteren Ligen kannst du dich meist ziemlich frei bewegen. In der Schweizer Super League gilt die Regel, dass du hinter der Torlinie und natürlich hinter den Banden sitzen kannst. Auf der Seitenlinie gilt in der Regel eine Einschränkungen bis auf Höhe der 16m-Linie. Häufig ist dort eine Markierung angebracht. Achte dich darauf.

Aus meiner Sicht ist die spannendste Position hinter der Torlinie nahe bei der Eckfahne. Von dort aus kannst du einen grösstmöglichen Bereich abdecken. Es gibt oft packende Laufduelle an den Seiten bis zur Grundlinie. In dem Fall hast du die Spieler perfekt vor der Linse. Wenn du näher zum Tor sitzst, hast du vielleicht Glück, eine gute Strafraumszene von nah zu erwischen. Andererseits verdeckt das Tor einen grossen Teil, wenn die Action dahinter stattfindet. Auf jeden Fall hast du von „hinter-der-Torlinie“ spannende Momente, wenn die Stürmer auf das Tor zu rennen und in Zweikämpfe verwickelt sind. 

Gegen Ende des Spiels gehe ich oft zur Seitenlinie, eben bis Höhe 16er, um dann noch ein paar andere Perspektiven zu bekommen, z.B. der Torhüter von vorne, oder der Trainer an der Seitenlinie, der gegen Spielende besonders nervös herumzappelt. All das ist natürlich abhängig vom jeweiligen Spielstand, worauf man spontan agieren muss.

Equipment für Fussballfotografie

Fussballfotografie und generell Sportfotografie ist sehr Equipment-intensiv, wenn man es ambitioniert oder professionell machen will. Denn Fußball ist dynamisch, schnell und wird auf einem grossen Feld gespielt. Um die entscheidenden Momente einzufangen, brauchst du die ganze Bandbreite von Weitwinkel bis grosses Tele. Ein Teleobjektiv mit mindestens 300 mm Brennweite ist Pflicht – besser sind 400 mm, um Szenen auch auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite formatfüllend einzufangen.

Zusätzlich nutze ich fast immer ein 70–200 mm für den Strafraumbereich. Damit deckst du Angriffe und Jubelbewegungen auf mittlerer Distanz optimal ab. Für nahe Jubelszenen direkt vor deiner Position eignet sich ein Weitwinkelobjektiv. Ein 24–70 mm deckt hier alles vom Torjubel bis zur Stadionstimmung ab.

Ein Setup von einem Profi-Fotografen an einem Fussballspiel kann zum Beispiel so aussehen:

    • Teleobjektiv 1 mit mindestens 300 mm Brennweite, besser 400. Viele verwenden sogar einen 1.4- oder 2.0-Converter oder grössere Teleobjektive. Damit kannst du gut in die gegnerische Platzhälfte oder gar bis zum Torhüter „schauen“.

    • Teleobjektiv 2 für den Strafraum bis eigene Platzhälfte: damit fängst du z.B. Eckbälle ein oder ein Flügellauf auf deiner Seite

    • Große Blende (f/2.8 oder f/4). So gelangt genug Licht zum Sensor, die Verschlusszeit bleibt kurz und der Hintergrund wird angenehm unscharf.

    • Schnelle Kamera mit hoher Serienbildrate und gutem Autofokus.

    • Einbeinstativ oder Schulterstütze, damit du das schwere Teleobjektiv stabil halten kannst.

Für die grossen Teleobjektive empfehle ich sehr, ein Einbeinstativ zu verwenden.

(Bei diesen Tipps gehe ich davon aus, dass du hinter der Bande

Kameraeinstellungen

Verschlusszeit

Um schnelle Bewegungen einzufrieren, wähle Verschlusszeiten von mindestens 1/500 s; besser sind 1/800 s bis 1/2000 s, je nach Licht und Aktion.

Blende und ISO

Stelle eine offene Blende ein (f/2.8 oder f/4). Erhöhe den ISO-Wert, wenn das Licht schwach ist – bei Abendspielen sind ISO 1600 bis 3200 keine Seltenheit. Eine größere Blende ermöglicht nicht nur kurze Verschlusszeiten, sondern separiert die Spieler vom Hintergrund.

Autofokus und Serienbildmodus

Nutze den kontinuierlichen Autofokus (AF-C/AI Servo) und eine Messfeldgruppe, die das Motiv verfolgt. Aktiviere den Serienbildmodus, damit mehrere Fotos hintereinander aufgenommen werden und du den optimalen Moment erhältst.

Bildgestaltung und Positionierung

    • Vorhersehen: Verfolge den Spielverlauf und antizipiere spannende Momente wie Tore, Zweikämpfe oder Jubelszenen.

    • Winkel wählen: Positioniere dich auf Höhe des Strafraums, um Angriffe festzuhalten, oder seitlich der Mittellinie für Überblicksaufnahmen.

    • Hintergrund beachten: Wähle eine Position, bei der Werbetafeln oder Zuschauerränge den Bildaufbau nicht stören. Eine niedrige Perspektive lässt die Spieler dynamischer wirken.

FAQs

Welche Verschlusszeiten funktionieren beim Fußball am besten?

Je nach Schnelligkeit des Spiels sollten Verschlusszeiten zwischen 1/500 s und 1/2000 s verwendet werden. Bei hellem Licht sind 1/1000 s oder kürzer ideal, um den Ball und die Spieler gestochen scharf abzubilden.

Benötige ich einen extrem langen Zoom?

Ein 70??200 mm reicht für Amateursportplätze aus; bei großen Stadien und Profispielen sind 300 mm oder 400 mm sinnvoll. Alternativ kannst du auch mit einem Telekonverter arbeiten.

Wie fange ich Emotionen im Spiel ein?

Halte die Kamera nach wichtigen Szenen weiter auf die Spieler gerichtet. Jubel, Enttäuschung und Emotionen nach einem Tor oder Foul liefern kraftvolle Bilder, die Geschichten erzählen.

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