Schnelle Verschlusszeiten nutzen
In der Sportfotografie musst du Bewegungen einfrieren. Dazu wählst du kurze Verschlusszeiten. Bei Sportveranstaltungen oder Tierfotografie solltest du mindestens 1/500 Sekunde nutzen, bei sehr schnellen Bewegungen sogar 1/1000s oder 1/2000s. Je länger deine Brennweite, desto kürzer sollte die Verschlusszeit sein, um Verwacklungen zu vermeiden – bei 200 mm ist eine Zeit unter 1/400s empfehlenswert.
Geeignete Objektive und Ausrüstung für Sportfotografie
- Teleobjektiv: Sportarten wie Fußball oder Leichtathletik erfordern Brennweiten von 200 mm oder mehr, um dicht ans Geschehen heranzukommen. Eine Lichtstärke von f/2.8 oder f/4 sorgt für schnelle Zeiten und schöne Freistellung.
- Kamera mit hoher Serienbildrate: Eine schnelle Bildfolge hilft dir, den perfekten Moment zu erwischen.
- Autofokus mit Nachführung: Wähle AI Servo/AF-C, damit der Fokus sich kontinuierlich an bewegende Motive anpasst.
- Stativ oder Einbeinstativ: Insbesondere bei schweren Teleobjektiven empfehlenswert.
Einstellungen für perfekte Actionfotos
Priorität auf Verschlusszeit (Tv/S-Modus)
Wähle den Verschlusszeitenmodus an deiner Kamera. Du stellst eine kurze Zeit ein (z.B. 1/1000s), die Kamera wählt automatisch passende Blende und ISO. Kontrolliere die ISO-Einstellungen und aktiviere gegebenenfalls Auto-ISO, damit die Kamera den ISO-Wert bei wechselndem Licht anpasst.
Blenden- und ISO-Anpassung
Um bei kurzen Verschlusszeiten ausreichend Licht zu bekommen, ist eine große Blende (kleine f-Zahl) erforderlich. Je nach Lichtsituation musst du den ISO-Wert erhöhen. Bei Tageslicht reichen ISO 100-600; bei Indoor-Sportarten sind ISO 800-3200 möglich.
Mitziehen als kreatives Stilmittel
Bei Sportarten wie Motorsport kannst du mit längeren Zeiten (z.B. 1/30s) und Mitziehen Dynamik erzeugen. Dabei folgst du dem Motiv mit der Kamera, sodass der Hintergrund verwischt und das Motiv scharf bleibt.
Tipps fürs Timing bei der Sportfotografie
- Vorahnung: Beobachte den Ablauf des Spiels oder Rennens, um Aktionen vorherzusehen. Darum hilft es, wenn du dich allgemein mit der Sportart auskennst und ein Spielverständnis hast.
- Serienbilder: Halte den Auslöser durchgedrückt, um mehrere Bilder in Serie aufzunehmen. Dies gibt natürlich grosse Datenmengen. Darum empfehle ich dir, in JPG und nicht RAW zu fotografieren, was bei Sport absolut ausreichend ist.
- Positionierung: Wähle eine Stelle mit guter Sicht und neutralem Hintergrund. Vermeide Absperrungen oder Werbebanner im Vordergrund. Bei Fussball zum Beispiel ist ein guter Platz zwischen Eckfahne und Sechzehner-Linie, weil du von dort die packenden Szenen vor dem Tor vor dir hast und die Stürmer auf dich zu rennen; plus natürlich die Torjubel-Szenen.
FAQs
Welche Verschlusszeit ist für Sportaufnahmen ideal?
Zur Sicherheit solltest du 1/500s oder schneller verwenden. Bei sehr schnellen Sportarten wie Motorsport oder Sprint reichen 1/1000s bis 1/2000s, um Bewegungen einzufrieren.
Welches Objektiv eignet sich für Sportfotografie?
Telezooms wie 70-200 mm f/2.8 oder 100-400 mm f/4-5.6 sind vielseitig. Sie bieten genug Reichweite, um Athleten groß abzubilden, und eine Offenblende, die schnelle Zeiten ermöglicht und den Hintergrund weich macht.
Wie stelle ich den Autofokus ein?
Nutze den kontinuierlichen Autofokusmodus (AF-C bzw. AI Servo) und wähle eine Fokusmessfeldgruppe, die sich auf dein Motiv richtet. Aktiviere die Nachführungsfunktion, damit die Kamera den Fokus bei bewegenden Motiven anpasst.